Vielfach wird die Einfuehrung der europaeischen
Normen als undurchsichtig oder gar chaotisch bezeichnet. Dem ist
aber bei genauerem hinsehen nicht so. Viele DIN-Normen waren Grundlage
fuer die ISO-Normen. Dabei wurden die alten DINNormen in neue ISO-Normen
geaendert.
Wird eine ISO-Norm unveraendert in nationale Normenwerke übernommen,
so erhaelt die nationale Norm die gleiche Bezeichnung wie die entsprechende
ISO-Norm. Eine ISO-Mutter heiβt demnach auf der gesamten Welt ISO
4032-M 12-8.
In vielen Faellen kann von einer Umstellung von..DIN auf ISO“ streng
genommen keine Rede sein, weil in der Vergangenheit viele DIN-Normen
bereits von den ISO-Normen übernommen worden sind. Bei der Harmonisierung
der einzelnen Normenwerke aendern sich zwar manche Bezeichnungen,
aber an den Produkten selbst aendert sich nicht sehr viel.
Zwischenzeitlich wurde bei der übernahme von ISO-Normen ins europaeische
Regelwerk (EN) die Zahl 20000 an die ISONummer addiert (z.B. DIN
EN ISO 24034). Dieses Bezeichnungssystem wurde jedoch vor einigen
Jahren wieder aufgegeben und durch die jetzt übliche Form "DIN
EN ISO "ersetzt.
Mit Sicherheit sind die Bezeichnungsaenderungen im Hinblick auf
Fertigungsunterlagen oder Bestelldateien sehr aergerlich, da diese
über kurz oder lang geaendert werden müssen. Aber über eines müssen
wir uns im Klaren sein: Je schneller wir die europaeische Normenkonformitaet
realisieren, desto schneller profitieren wir von der überwindung
von Handels- bzw. Beschaffungshemmnissen innerhalb Europas.
Wie bereits beschrieben, entspricht der Inhalt vieler DIN Normen
bereits der ISO-Norm, weil sie bereits zu einem Zeitpunkt eingeführt
worden waren, als die "ISO-Umstellung" noch nicht aktuell
war.
Im Falle der wohl allerwichtigsten Norm für Schrauben und Muttern,
die ISO 898-1 "Mechanische Eigenschaften von Verbindungselementen",
ergeben sich nach der Europaeisierung keinerlei Aenderungen, da
diese Norm von Anfang an mit unveraendertem Inhalt in das deutsche
Normenwerk übernommen wurde.
Eine der wohl bedeutendsten Produktaenderungen bei der Harmonisierung
der Regelwerke steht uns allerdings noch bevor. Naemlich die Schlüsselweiten
bei allen Sechskantprodukten. Betroffen sind die Schrauben und Muttern
der Abmessungen M 10, M 12 und M 14 (bei diesen werden die Schlüsselweiten
um 1 mm reduziert) und M 22 (um 2 mm groeβere Schlüsselweite).
Abgesehen von diesen vier Dimensionen, sind alle übrigen Schraubenmaβe
bereits vollkommen ISO-identisch. Das bedeutet, daβ beispielsweise
eine DIN 933 M 16 x 50-8.8 maβlich, wie auch in den technischen
Eigenschaften, vollkommen gleich der ISO 4017 M 16 x 50-8.8 ist.
Hier ist also nur eine Bezeichnungsaenderung in den Fertigungsunterlagen
oder Bestelldateien notwendig.
Dagegen hat die ISO nach neueren technischen Erkenntnissen bei Sechskantmuttern
die Hoehe vergroeβert, weil man erkannt hat, daβ besonders unter
der Verwendung von modernen Anziehverfahren die Abstreiffestigkeit
nicht mehr gewaehrleistet werden konnte. In diesem Fall waere die
Verbindung gegen Versagen nicht mehr sicher. Allein aus diesem Grunde
ist die Verwendung von Muttern nach ISO-Normen sehr empfehlenswert








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